Wie glücklich können wir sein, dass es inzwischen Großväter in unserem Land gibt, die keine eigene Kriegserfahrung haben.
Als ich klein war gab es noch „alte“ Männer, die ohne Bein oder ohne Arm durchs Dorf gingen.
Solche sichtbaren Erinnerungen an den großen Krieg gibt es wohl nur noch ganz wenige. Das Grauen und der Schrecken, das unmittelbaren Erlebens von Krieg erlischt immer weiter aus der kollektiven Erinnerung der Europäer. Das ist wunderbar.
Aber es erhöht die Verantwortung aus reiner Erkenntnis was Krieg anrichtet kluge Friedenspolitik zu betreiben. Nach Außen und nach Innen.
Heute vor 73 Jahren haben viele, viele junge Männer aus aller Herren Länder ihr Leben gewagt und auch gelassen, um Europa endgültig von der Schreckensherrschaft der NS-Diktatur zu befreien.
Dafür muss man noch immer dankbar sein!
Beten wir dafür, dass so etwas niemals wieder nötig wird!
Ich habe mir die Kriegserlebnisse der alten Männer immer gespannt angehört. Einer der Großväter eines Sandkasten-Kumpels erzählte mir mal, wie er mit einem der letzten Verletztentransporte aus Stalingrad rauskam.
Mein Kumpel, wir waren damals 9 oder 10, stellte erschreckt fest, dass es ihn ja gar nicht gäbe, wäre jemand anderes ausgeflogen worden. Das war mein erstes Erlebnis, dass der Krieg in jeder Familie Wunden geschlagen hat.
Wir haben viele Meter Rot-Kreuz-Akten mit Suchanfragen bei meinem Vater Zuhause. Vor einigen Jahren habe ich mir die mal vorgenommen. Viele junge Männer, Cousins, Brüder, Onkel, meiner Großeltern sind nicht wieder gekommen.
Bei einigen weiß man bis heute nicht, was aus ihnen geworden ist. Wo und wie sie ums Leben gekommen sind.
Mein Großonkel ist mit 17 an die Ostfront gekommen. Das sind alles Dinge, die können wir uns alle gar nicht mehr vorstellen.
Zum Glück!