Am 25.05.2017 ging es endlich wirklich richtig los! ‚Amanda‘ war in der Halle, ich hatte Zeit!
Mit der Hilfe des in der ‚Amanda‘ gefunden Akkuschraubers von Makita, einer Merzweckmaschine von Bosch, einer Stichsäge, einem Hammer, einem Beitel und der einen oder anderen groben Gewaltanwendung ist das alte, zum Teil faulige Deck, achtern bis zum Cockpit und vom Mast bis zum Bug runter.
Die Arbeit von Staffan Hennigor im Jahr 1988 aus Oxelösund hat mich zum Fluchen, Schwitzen und Keuchen gebracht. Denn obwohl man wohl an einigen stellen des Decks sicher erfolgreich Radieschen hätte aussähen können, war die gute und handwerklich saubere Arbeit an anderen Stellen äußerst widerspenstig. Aber: Ich habe es bezwungen, das Deck.
Nun musste noch die Inneneinrichtung raus, damit ich an die Planken komme, denn die müssen alle auch von innen abgezogen, und dann neu geölt werden. Neben den Widrigkeiten mit den Schlitzschrauben, die weiche wie Butter sind, ist einfach festzustellen, dass meine Körpergröße von 191 cm in einem Folkeboot mit seinen Abmessungen zum rumwerkeln nicht gerade optimal ist. Also, auch hier griff ich am Ende an der einen oder anderen Stelle zur Stichsäge, um ein paar Lattenkonstruktionen für die Kojen fix in Stücke zu sägen, um mir so das entnervende rumschrauben mit butterweichen Messingschlitzschraueben zu ersparen. Keine Sorge, die alte Pantry Backbord mit Kartentisch und allen Schubladen und Fächern ist natürlich erhalten geblieben. Auch der Schrank Steuerbord ist der Stichsäge nicht zum Opfer gefallen.
Sollte ich der Auffassung gewesen sein, dass das von den bevorstehenden Arbeiten die schweißtreibendste war: Weit gefehlt. Wirklich in Schweiß kam ich bei der sehr fikelinschen Arbeit des Abziehens der Planken von innen. Nicht dass ich damit schon fertig bin, da habe ich noch einige Tage gut von, aber es geht voran!
Mit einem guten Hörbuch auf den Ohren hat die Arbeit des Abziehens sogar was kontemplatives. Trotz ungünstiger Körperhaltung und der Beanspruchung von Muskeln deren Existenz ich fast vergessen hatte, beruhigt und entspannt diese dennoch sehr anstrengende Arbeit ungemein.
Ich bin ja eigentlich nicht so gut in „Fummelkram“ und hatte die Sorge, dass ich fluchend, zähneknirschend und heulend um Beherrschung ringend in dem Boot auf dem Rücken liege und bei jeder abzuziehenden „Kammer“ zwischen den Spannten mehrere Wutanfälle bekomme, deren Opfer dann irgendwelche Menschen oder Dinge um mich herum werden, die eben gerade da sind. Dem ist nicht so.
Ich würde zwar nicht von Spaß reden, dennoch ist der meditative Anteil dieser Arbeit höher als der fummilige. Wenn das so weiter geht, werde ich am Ende fast so entspannt und ausgeglichen sein, wie nach meinem Jakobsweg.
Naja, Fast. Vielleicht.
Das Ziel mein Boot nächstes Jahr ins Wasser zu bekommen steht. Auch wenn es so aussieht, dass der Mast wohl das zeitliche segenen wird. Aber da werde ich ein anderes mal drüber berichten. Das ist sicher ein eigener Beitrag.
Weiter gehts!
…..oha, sieht nach Arbeit aus!
Immer schön dran bleiben und zwischendurch immer mal ne Kleinigkeit machen, die richtig Spaß macht. Quasi für die eigenen Motivation, keine Ahnung, Pinne abziehen und schön lackieren, oder was weiß ich……., dann geht es mit den langweiligen Arbeiten auch wieder besser.
Liebe Grüße
Mike
Genau so habe ich mir das auch gedacht! 🙂
Vielen Dank für die guten Wünsche!