Das „Reichsbanner“ wurde 1924 von Demokraten zum Schutz der Demokratie und ihrer Protagonisten in der Weimarer Republik gegründet. Die Gründung des „Reichsbanner“ war eine Reaktion auf die zunehmend brutaler und ungenierter agierenden Organisationen der Antidemokraten, also der Nationalsozialsisten („Stahlhelm“ und SA) und der Kommunisten mit dem „Rote Frontkämpferbund“.

Ausschlaggebend dafür, dass die lokalen sozialdemokratischen Schutzorganisationen zum Reichsbanner zusammengefasst wurden, waren der „Hitlerputsch“ in München und der von den Kommunisten in Hamburg angezettelte bewaffneten Aufstand gegen die Demokratie.

Das „Reichsbanner“ ist also eine ganz und gar republikanische und demokratische Vereinigung. Von Anfang an. Das „Reichsbanner“ verstand sich selbst als Hüter des demokratischen Erbes, auch der Revolution von 1848 und den daraus resultierenden verfassungsmäßigen Farben der Weimarer Republik, also: Schwarz, Rot und Gold.

Heute verursacht der „martialische“ Name und der deutschtümelnd wirkende Auftritt bei vielen liberalen und linken Menschen oft zuerst einmal Unverständnis.

 Als ich meiner Frau erzählte, dass ich dem „Reichsbanner“ beigetreten sei, war ein verständnisloser und etwas befremdeter Blick die Reaktion. Es bedurfte einer längeren Erläuterung, denn genau von liberalen und linken Kräften ist diese Organisation gegründet worden, um Liberalismus in seiner ursprünglichen Bedeutung und Demokratie zu schützen.

Auch jetzt als Kandidat in der SPD für den Bundestag wurde ich nun einige Male gefragt, was das denn mit diesem „Reichsbanner“ auf sich habe. Man habe mich gar nicht so „national“ empfunden, bisher.

Nein, ich bin kein Nationalist. Ich bin auch kein politischer Schläger. 

Ich finde es wichtig die demokratische Geschichte und Tradition der Sozialdemokratie fortzuführen und präsent zu halten. Und zu dem Kampf für die Demokratie durch unsere politischen Vorfahren gehört eben auch das „Reichsbanner“.

Wichtige sozialdemokratische Persönlichkeiten wie Fritz Bauer, Julius Leber, Kurt Schumacher und Paul Löbe waren Mitglieder dieser Organisation. Dieses Erbe in Ehren zu halten und durch demokratische Bildung mit Schülerinnen und Schülern heute weiter voranzubringen, ist Aufgabe und Ziel des „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.“.

Die wiederentdeckte Fahne des "Reichbanner Groß-Kiel" auf einer Veranstaltung der SPD Lübeck. Die wiederentdeckte Fahne des „Reichbanner Groß-Kiel“ auf einer Veranstaltung der SPD Lübeck.

Mitglied geworden bin ich, um diese Traditionsarbeit und die erfolgreiche aktive Demokratiearbeit heute zu unterstützen.

In diesem Sinne: Freiheit!

Ein Artikel des „Vorwärts“ zum „Reichsbanner“.

Und eine ausführliche Erläuterung auf Wikipedia gibt es auch.

Yves Christian Stübe

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